Vulkane in Island: Eine Reise durch die Geschichte ihrer Ausbrüche

Island, oft als "Land aus Feuer und Eis" bezeichnet, ist weltweit bekannt für seine beeindruckende vulkanische Aktivität. Die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, wo die nordamerikanische und eurasische Platte auseinanderdriften, was zu häufigen und oft spektakulären Vulkanausbrüchen führt. In diesem Artikel betrachten wir die Geschichte einiger der bemerkenswertesten Vulkane Islands und deren Ausbrüche.

Hekla: Der "Tor zur Hölle"

Einer der berühmtesten und aktivsten Vulkane Islands ist Hekla. Im Mittelalter wurde er als das "Tor zur Hölle" bezeichnet. Hekla hat seit dem 12. Jahrhundert über 20 Mal ausgebrochen. Der verheerendste Ausbruch erfolgte 1104 und bedeckte große Teile Islands mit Asche. Der letzte große Ausbruch war im Jahr 2000, und Wissenschaftler überwachen den Vulkan sorgfältig auf Anzeichen weiterer Aktivität.

Eyjafjallajökull: Der Vulkan, der den Flugverkehr lahmlegte

Der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 ging in die jüngere Geschichte ein, da er zu einer massiven Aschewolke führte, die den Luftverkehr über weite Teile Europas tagelang lahmlegte. Dieser Ausbruch zeigte deutlich, wie vulkanische Aktivitäten in Island globale Auswirkungen haben können.

Katla: Der schlafende Riese

Katla ist ein weiterer großer und aktiver Vulkan in Island, der unter einem Eisfeld versteckt liegt. Er ist bekannt für seine gewaltigen Ausbrüche, die zuletzt 1918 stattfanden. Wissenschaftler glauben, dass Katla überfällig für einen weiteren großen Ausbruch ist, was zu intensiver Überwachung und Forschung führt.

Bárðarbunga: Eine jüngste Eruption

Der Bárðarbunga, gelegen unter dem Vatnajökull-Gletscher, ist einer der größten Vulkane Islands. Sein letzter Ausbruch begann 2014 und war einer der größten in der jüngeren isländischen Geschichte. Die Eruption erzeugte einen beeindruckenden Lavastrom und zog viele Touristen an, die das Naturschauspiel aus sicherer Entfernung beobachten wollten.

Askja: Die Mondlandschaft

Die Askja ist ein Vulkansystem in der abgelegenen Dyngjufjöll-Gebirgskette. Ein großer Ausbruch im Jahr 1875 führte zu einer massiven Ascheausbreitung, die die umliegende Landschaft in eine mondähnliche Ödnis verwandelte. Heute ist die Askja ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber.

Die Vulkane Islands sind ein wesentlicher Teil seiner Identität und Landschaft. Ihre Ausbrüche haben im Laufe der Jahrhunderte die Insel geformt und beeinflussen weiterhin das Leben auf Island. Die ständige vulkanische Aktivität macht Island zu einem faszinierenden Ort für Geologen und Touristen gleichermaßen, die die rohe Kraft der Natur erleben möchten.

Aktuelles Vulkanausbruchgeschehen auf der Reykjanes-Halbinsel

Am 19. Dezember 2023 kam es auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands nach einer Serie starker Erdbeben zu einem bemerkenswerten Vulkanausbruch. Vor dem Ausbruch wurde die nahegelegene Fischerstadt Grindavík evakuiert, in der etwa 4.000 Menschen leben. Auch der bekannte geothermische Kurort „Blaue Lagune“ wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Laut dem Isländischen Meteorologischen Büro begann der Ausbruch um 22:17 Uhr lokaler Zeit etwa 4 km nordöstlich von Grindavík. Die seismische Aktivität scheint sich in Richtung der Stadt zu bewegen. Die Länge der Rissbildung im Vulkan beträgt ungefähr 3,5 km, und die Lava fließt mit einer Geschwindigkeit von etwa 100-200 Kubikmetern pro Sekunde. Dieser Ausstoß ist um ein Vielfaches größer als bei vorherigen Ausbrüchen auf der Reykjanes-Halbinsel in den letzten Jahren.

Das Isländische Meteorologische Büro weist darauf hin, dass seit Ende Oktober in der Region um die Hauptstadt Reykjavík erhöhte seismische Aktivitäten beobachtet wurden, wobei Tausende von Erdstößen registriert wurden. Dieses aktuelle Ereignis bestätigt die volatile Natur der Region und die Notwendigkeit ständiger Überwachung und Vorsichtsmaßnahmen.